Der Lebenszyklus eines Gebäudes

Von rund 100 Lebensjahren geht man bei einem Gebäude aus. In jeder der vier Lebensphasen lässt sich beeinflussen, ob es doch mehr werden.

Text – Thomas Bürgisser

24.02.2023
Planung

Wer Kosten sparen will, plant in der ersten Phase mit langfristigem Horizont. So gilt es, bei Bauteilen immer auch die Unterhaltskosten im Blick zu behalten. Und auch Nachhaltigkeitsaspekte sollten berücksichtig werden, von der Produkteherstellung bis zum Rückbau. Aus ökologischen wie ökonomischen Gründen.


Bau

In der Bauphase fallen auf den ersten Blick die höchsten Kosten an. Aber eben nur kurzfristig: 85 Prozent der gesamten Lebenszykluskosten eines Gebäudes entstehen erst in der Nutzungsphase. Deshalb lohnt es sich, beim Bau etwas mehr zu investieren, in qualitativ hochwertige Arbeit.


Nutzung

Die dritte Phase erfordert am meisten Disziplin. Dabei geht es um den regelmässigen Unterhalt einzelner Bauteile, was deren Lebensdauer wesentlich verlängert. Aber auch um den rechtzeitigen Ersatz von Leitungen, Heizung & Co. Wer sich hier an der paritätischen Lebensdauertabelle orientiert, verhindert durch Früherkennung grössere Schäden und damit grössere Kosten.


Rückbau oder Revitalisierung

Die Grundstruktur einer Immobilie hält rund 100 Jahre lang. Dann stellt sich die Frage: Lohnen sich lebenserhaltende Massnahmen noch? Die Antwort hängt unter anderem davon ab, was während der Nutzungsphase investiert wurde, vielleicht sogar bereits in Wände, Böden, Decken und Dach. Dann steht weiteren Lebensjahren oft nichts im Wege. Haben sich jetzt aber zu viele Baustellen summiert, bleibt manchmal nur der Rückbau. Gut, dass von Beginn an daran gedacht wurde.


Die Grundstruktur einer Immobilie hält rund 100 Jahre lang.

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